Bio Linsen

Die Linse hat eine Jahrhunderte alte Tradition auf der schwäbischen Alb. Und das obwohl das hiesige, oft raue und niederschlagsreiche Klima, Anbaumethoden erfordert, die von denen der großen Linsenanbaugebiete der Welt (Mittelmeerraum, Indien, Kanada) erheblich abweichen.

Auf der Alb werden Linsen seit Jahrhunderten zusammen mit Getreide ausgesät. Diese Stützfrucht bietet den schwachen, zarten Linsenpflanzen eine Rankhilfe, da sie sonst umfallen und am feuchten Boden verschimmeln würden. Auch heute wird die Linse noch hauptsächlich zusammen mit Gerste oder Hafer angebaut. Das bedeutet zusätzliche Trocknungs-Lagerungs- und Reinigungskosten. Deshalb ist der Linsenanbau auf der Alb auch heute noch mit viel Aufwand und Schwierigkeiten verbunden. Und das trotz dem Einsatz modernster Technik.

In den 1950er Jahren wurde der Linsenanbau auf der Alb wegen fehlender Rentabilität eingestellt. Dadurch gingen die traditionellen, alten Linsensorten verloren. 1985 begann der Wiederanbau von Linsen auf der Alb mit einer kleinen, dunkelgrün marmorierten Linsensorte aus Frankreich. Diese Puy-Linse hat sich unter den Anbaubedingungen der Schwäbischen Alb gut bewährt und besitzt hervorragende Geschmacks- und Kocheigenschaften.

Zwei alte Linsensorten der 1940er und 1950er Jahre, die vom Haigerlocher Züchter Fritz Späth stammenden „Späths Alblinse I“ und „Späths Alblinse II“ wurden 2006 in der Wawilow-Saatgutbank in St. Petersburg (Russland) wiederentdeckt. Dort bekamen 2007 die Bauern der Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“, zu denen auch Weibler Bio Bauernhof gehört, wenige hundert Linsensamen. Diese wurden 2008 bis 2011 in mühevoller Arbeit, zuerst im Gewächshaus, dann unter Hagelschutznetzen und schließlich im Freiland, vermehrt.

Sie bekommen Alb-Leisa in Karton-Faltschachteln mit Zellglas-Innenbeutel als umweltfreundliche und gleichzeitig stabile Verpackung, welche aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird.

Dunkelgrün marmorierte Linse

Größe, Farbe:
Eine mittelgroße unter den kleinsamigen Linsen, die Marmorierung reicht von hellgrün bis schwarz.

Kocheigenschaften:
Einweichen der Linsen vor dem Kochen ist nicht notwendig. 20-30 Minuten Kochzeit.
Die Linse ist ausgesprochen festkochend, d.h. sie verkocht nicht mehlig und zerfällt nicht.

Geschmack:
Sie besitzt einen intensiven rezentwürzigen Eigengeschmack. Dieser variiert leicht von Acker zu Acker, auf dem die Linsen wachsen. Unter Feinschmeckern ist sie eine der beliebtesten Linsen weltweit.

Späths Alblinse I „Die Große“

Größe, Farbe:
Die früher am weitesten verbreitete Alblinse ist von mittlerer Größe. Ihre Farbe ist hellgrün bis Ocker.

Kocheigenschaften:
Ohne Einweichen beträgt die Kochzeit 25-30 Minuten.

Geschmack:
Durch ihre leicht mehlige Konsistenz ist die große Späths Alblinse bestens für alle traditionellen Gerichte wie z.B. Spätzla mit Leisa und „Mehlschwitze“ geeignet.

Späths Alblinse II „Die Kleine“

Größe, Farbe:
Die „Zwerge“ unter den kleinsamigen Linsen sind deutlich kleiner als die Dunkelgrünen. Sie sind von hellgrün-beiger Farbe, einzelne Körner sind getupft oder marmoriert.

Kocheigenschaften:
Die Späths Alblinsen II müssen nicht eingeweicht werden. Etwa 20 Minuten Kochzeit. Sie ist eine „schnelle Linse“ und daher auch für Kurzentschlossene und Linsenköche mit wenig Zeit geeignet.

Geschmack:
Späths Alblinse II ist eine festkochende Linse mit aromatisch-würzigem Geschmack. Die ausgeprägt nussig-linsige Note macht sie zu einem Universaltalent für alle denkbaren Linsengerichte, ganz besonders für Linsensalate.